Ferd. Zilcher,
Direktor des "Münchner Hofbräu".
Er wurde erst achtundzwanzig Jahre nach Verlegung der Brauerei auf das Platzl dort eingeführt. Das Jahr 1830 brachte diesen unvergeßlichen, historischen Moment.
Enge, kleine Lokale waren es, wo die Biertrinker wie die Häringe aneinandergepfercht saßen, aber doch voll Wonne ihr ächtes Hofbräu tranken. Hatte das Bier schon früher einen großen Ruf im Lande und in der Stadt selbst - so begann doch erst jetzt, wo jährlich Tausende von Fremden sich drängten und stießen, um auch ein Glas des Zaubertrankes zu erhaschen, der Weltruf des Hofbräubieres. Von den niederen, rauchigen Zimmern aus, wo Hoch und Nieder in froher Eintracht beisammen saß, da verkündeten die Fremden als moderne Apostel in alle Lande und in allen Zungen den Ruhm des "HB" und der Münchner Gemüthlichkeit. Anfangs der siebziger Jahre fanden namhafte Vergrößerungen der Schanklokale statt. Anfangs 1890 wurde das Bräuhaus vom Platzl weg in die Innere Wienerstraße (Haidhausen) verlegt und an die Vergrößerung der Schanklokalitäten geschritten. 1897 stand endlich der neue Prachtbau fertig da.
Sinnsprüche im Prachtsaale des neuen Hofbräuhauses:
Das Blut der Altbayern wird nie versiegen; es ist hier gut sein und wer nur eine kleine Zeit zugegen, will hier seine Wohnung bauen.
A. D. 1782.
Sie hangen mit Wärme und edler Unbeugsamkeit an jeder Einrichtung oder altem Herkommen, wovon sie überzeugt zu sein glauben, daß selbe sie alle betrifft.
A. D. 1782.
Sie sprechen bey gemeinsamen Dingen als gehörten sie alle zu Einer Familie und der Name Vaterland ist ihnen heilig und jeder Flecken, der dazu gehört, ist ihnen wichtig.
A. D. 1782.
Bey ihren Lustbarkeiten ist aller Zwang und alle Verstellung entfernt und die Lebhaftigkeit und das gesellige Wesen ziehet jeden in den Kreis ihrer Freuden.
L. Westenrieder. A. D. 1782.