München unter Max Emanuel.
Der Sohn Ferdinand Marias,der Kurprinz Max Emanuel, war bei dem plötzlichen Tode seines Vaters erst siebzehn Jahre alt, und daher führte an seiner Statt sein Onkel die Regentschaft. Die Lage des Landes war nichts weniger als rosig. Ferdinand Maria hatte einerseits die Steuern zu vordem nie gewohnter Höhe hinaufgetrieben, die Ausgaben für das Heer, die Hofhaltung und kostspieligen Bauten und Feste verschlangen riesige Summen, so daß dem jungen Herrscher vor Allem eine ganz respektable Schuldenlast in den Schooß fiel.
Ein kleiner Überblick wird dies am besten zeigen:
Die Landsteuer war in den 28 Jahren der Regierung des Kurfürsten Ferdinand Maria von 160,000 bis auf 628,000 Gulden gestiegen; die Anlage der Prälaten von 25,000 auf 82,000 Gulden, jene der Ritterschaft von 6000 auf 20,000 und jene des Bürgerstandes von 20,000 auf 63,000 Gulden.
Die Aufschläge betrugen im Jahre 1654 nur 28,000 Gulden; im Jahre 1674 wurden 244,000 Gulden eingehoben. Die niedrigste Gesammteinnahme der Landschaft war die des Jahres 1660 mit 253,000 Gulden, die höchste die des Jahres 1679 mit 756,089 Gulden. Die geringste Ausgabe im Jahre 1659 betrug 238,000 und die stärkste im Jahre 1677 940,000 Gulden.
Die Verwilligungen der Landstände zur Ausrüstung und Verpflegung des Heeres stiegen in dem Zeitraum von 1661-1679 allmälig von 70,000 Gulden jährlich auf 664,000 Gulden und haben sich in den letzten zwanzig Regierungsjahren Ferdinand Marias auf 5,207,000 Gulden belaufen.
An Schulden waren im Jahre 1679 zu verzinsen 5,300,000 Gulden beim Landschaftszahlamt, 2,240,000 Gulden beim Kriegszahlamt, 734,660 Gulden beim Hofzinszahlamt. Das Land hatte also eine Gesammtschuld von 8,274,660 Gulden.
Unter des jungen Kurfürsten Regierung wurde die Finanzlage des Reiches leider nichts weniger als gebessert. Sein sorgloses Genußleben und seine verfehlte Politik