Moderne Architektur.

Was über die Architektur im alten München zu berichten gewesen, das ist in den früheren Kapiteln miteingeflochten; es war nicht viel und vor Allem auf dem Gebiete der bürgerlichen Architektur nichts besonders Hervorragendes. Dem Städtebild Nürnbergs kam das alte München nicht gleich; aber wie in allem Anderen, so hat das neue München auch auf dem Gebiete malerischer Architektur alle anderen bayerischen Städte überflügelt.

Das Bestreben, München im modernen Sinne auszugestalten und zu verschönern, setzt erst mit Maximilian II. ein. Ludwig I. suchte noch die Formen Griechenlands nach München zu verpflanzen*) und in diesem Bestreben machte er ja manchen Mißgriff, mußte ihn nothwendiger Weise machen.

Was die Architekten Gärtner und Klenze für Ludwig I. waren, das bedeuteten für seinen Sohn Bürklein und Kreuter, denen die Gartenkünstler Lennée und v. Effner zur Seite standen. Im Januar des Jahres 1851 erhielten diese Vier vom Könige den Auftrag, einen Plan zur Verschönerung der Stadt vorzulegen, bei welchem insbesondere darauf Rücksicht genommen werden sollte, daß die Stadt selbst und ihre nächste Umgebung reichen gärtnerischen Schmuck erhielten.

Im Frühjahre schon brachte Bürklein dem Könige Vorschläge über Münchens Verschönerung in Vorlage, nachdem er kurz vorher einen Stadterweiterungsplan, bezw. den sogenannten Environsplan, der die ganze Stadt an ihrer Peripherie mit gärtnerischen Anlagen schmücken sollte, in Vorlage gebracht hatte. Ähnliche Pläne unterbreiteten auch Kreuter, v. Effner und Lennée.

In dem Stadtverschönerungsplan vom Frühjahr 1851, der dann, zum großen Theil, jedoch mit wesentlichen Modifikationen, zur Ausführung kam, machte Bürklein folgende Vorschläge, indem er gleichzeitig auf die in München bestehenden Mängel


*) Die Münchner spielten dem König bei diesen griechischen Bauten recht übel mit. Als die Glyptothek im Rohbau fertig war, hieß man sie sofort die "Prinzen-Narrenburg" und beschmierte die Mauern mit unfläthigen "Inschriften".

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