Wandbild aus dem Restaurationssaal von W. Volz.
"Haus für Handel und Gewerbe."
Die Münchner Banken.
Im vorigen Abschnitt ist angedeutet worden, daß der Aufschwung Münchens als Börsenplatz zum großen Theil der Gründung der Banken in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu danken ist, und gewiß wäre es von großem Interesse, Näheres davon zu hören, wie sich die Entwicklung der einzelnen Institute vollzogen hat. Der Raum, der uns jedoch zur Verfügung steht, ist zu klein, um auf Details einzugehen, und wir müssen uns daher mit einer oberflächlichen Skizze begnügen.
Das älteste Bankinstitut des Platzes ist die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, die im Jahre 1834 gegründet wurde. Dieselbe zerfällt in drei Abtheilungen und zwar: 1. in die eigentliche kaufmännische, 2. in die Hypotheken-, sowie 3. in die Versicherungs-Abtheilung, und war ursprünglich mit einem Kapital von zehn Millionen Gulden ausgestattet. Bereits im Jahre 1851 wurde das Kapital verdoppelt, in den Jahren 1893, 1898 und 1902 machte sich dann das Bedürfniß zu weiteren Erhöhungen geltend, und heute zählt das Kapital des Instituts rund 50 Millionen Mark, während sich die Reserven auf etwa 28 Millionen Mark belaufen, wobei jene der Versicherungsanstalten nicht mit inbegriffen sind. Um sich eine Vorstellung von der Bedeutung des Instituts zu machen, genügt ein Blick in die Bilanz desselben. Aktiven und Passiven pro 1901 schließen mit einer Summe von je 1005 Millionen Mark, das Gewinn- und Verlust-Konto mit je etwa 42 Millionen Mark ab. Die umlaufenden Pfandbriefe repräsentiren die Summe von rund 850 Millionen Mark und weisen die höchste Zirkulationssumme sämmtlicher deutschen Hypothekeninstitute auf. Das Hauptbankgebäude ist erst vor wenigen Jahren durch einen Berliner Architekten neu errichtet worden und darf sowohl was Schönheit der Architektur anbelangt, als auch in Bezug auf gediegene und praktische Einrichtung als Muster eines großangelegten Bankgebäudes bezeichnet werden. Es zieht sich von der Theatiner- bis zur Promenadestraße, hat