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Laim.

Des Ortes Laim, urkundlich auch Leima und Laimen genannt (von Lehm, d. h. auf Lehmboden gelegen), wird zuerst unter Bischof Notgerus von Freising, 1040-1052, Erwähnung gethan, indem zwei Edelleute, Mahtuni und Helmpertus mit Namen, verschiedene Tauschverträge vereinbaren; dieselben waren nach den vorliegenden Urkunden in Laim reichbegütert und gehörte der genannte Ort als "hoba nobilis", d. h. Edelsitz, unter die Lehenshoheit des Hochstiftes Freising.

Im 15. Jahrhundert begegnen wir Laim in einer für die Geschichte Bayerns sehr bemerkenswerthen Urkunde, deren Original gegenwärtig im Pfarrarchive zu Aubing sich befindet.

Es handelt sich darin um die romantische Persönlichkeit der unglücklichen, schönen Baderstochter von Augsburg, Agnes die Bernauerin, spätere Gemahlin des Herzogs Albrecht III.

Von seiner Tante, der böhmischen Königin Sophia, zu hervorragender Bildung erzogen, gewann Albrecht durch die Schönheit und Anmuth seiner Gestalt, durch seinen schwärmerischen Schwung und seine Sanftmuth schon als Jüngling seine ganze Umgebung. Um ihn gegen die launenhafte Strenge seines Vaters Ernst zu schützen, gründete ihm seine Mutter Elisabeth zu Vohburg einen eigenen Sitz. Er reiste viel und gerne in's Schwabenland, da er mit einer Tochter des württembergischen Grafen Eberhard verlobt war, und hielt sich, besonders zur lustigen Karnevalszeit, gerne in Augsburg auf.

Bei einem Turniere, das ihm zu Ehren die Augsburger Bürgerschaft 1428 veranstaltete, lernte er die Tochter des Baders Bernauer kennen, durch deren seltene Schönheit und Herzensgüte er so entzückt war, daß er sich mit ihr 1432 ohne Wissen seines Vaters zu Vohburg trauen ließ, für seine Zeit ein unerhörter Schritt. Als Ernst davon Kenntniß erhielt, ließ er die unglückliche Frau am 12. Oktober 1435, als sein Sohn eben abwesend war, zu Straubing in der Donau ertränken.

Genannter Agnes verkaufen 1433, am Pfinztag (Donnerstag) nach hl. Dreikönig, also ein Jahr nach ihrer Vermählung mit Albrecht, der Pfarrer Heinrich Haydel zu Aubing und Eberl Puchlär, damals Kirchenprobst zu St. Ulrich in Laim, einen Hof zu Nieder- (d. h. Unter-) Menzing. Der Pfarrer zu Aubing fungirt in dem Briefe als Kirchherr der Pfarrei Aubing, zu welcher Laim bis 1880 als Filiale gehörte. Daß Agnes in dem Kaufbriefe "die Ersame Junckfraw Agnes" genannt wird, hat darin seinen Grund, daß ihr Eheverhältniß zu Albrecht noch nicht öffentlich bekannt war.

Einen weiteren Tauschvertrag unterschreiben 1. April 1571 Wolfgang Elaß, Pfarrherr zu Aubing, Wolfgang Sedlmayr und Hanns Sommer, Kirchpröbste zu Laim, ferner Max Krehler betreffs eines Besitzthumes der dortigen Kirche.

Als 1588 das Geschlecht der Neuburger die Hofmark Pasing durch Kauf in Besitz nahm, erhielt es auch Laim. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam es mit Pasing an die Bergheim, von deren Nachkommen es an die Kurfürsten von Bayern abgetreten wurde. Im Jahre 1710 besaß es ein Herr von Pirchinger, kurfürstlicher Truchseß. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelangte es (wahrscheinlich als kurfürstliches Lehen) an den kurfürstlichen Geheimrath und Hofkammerdirektor

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