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Benedikt von Hofstetten, welcher auch von Kurfürst Maximilian Joseph 1755 von dessen abgebrannter Schwaige zu Nymphenburg 300 Jauchert Acker gegen entferntere Grundstücke eintauschte.

Das Jahr 1797 brachte für Laim einen großartigen Aufschwung in industrieller Beziehung, der auch in der Geschichte des bayerischen Handwerkes zu verzeichnen ist. In diesem Jahre errichtete die Gräfin von Chamisso mit landesherrlicher Genehmigung an der Landsbergerstraße eine Steingutfabrik, die leider der Konkurrenz der Nymphenburger Porzellanfabrik später weichen mußte. Der herrschaftliche Verwalter der Familie von Chamisso richtete sie bis 1799 mit einem Kostenaufwand von mehreren tausend Gulden ein und kaufte im Jahre 1803 bei Neuburg a. D. ein größeres Grundstück, aus welchem die zur Bereitung der Steingutwaaren erforderliche Erde gewonnen wurde. Die Fabrik entwickelte bald eine rege Thätigkeit; sie beschäftigte ca. 25 Personen, verfertigte alle Arten Trink- und Kochgeschirre und setzte im Jahre bis zu 10,000 fl. Waaren um; dabei war die Qualität ihrer Erzeugnisse derart, daß sie den echten englischen Steingutwaaren an Schönheit und Haltbarkeit nichts nachgaben. Außerdem waren um diese Zeit in Laim begütert ein Oberst La Motte und die Reichsgräfin Elisabeth von Betschard, geborne Freiin von Schenk.

In unseren Tagen hat sich das kleine Dorf zu seltenem Reichthum erhoben. Im Jahre 1892 wurde der Rangirbahnhof für den Güterverkehr München nach Laim verlegt, wodurch die Gemeinde Laim Gelegenheit fand, die in Frage kommenden Grundstücke zu sehr vortheilhaften Preisen abzusetzen. Seit der Zeit ist Laim ein "Millionendorf".

Der Rangirbahnhof wurde 1893 dem öffentlichen Betriebe übergeben, zugleich eine Haltestelle für den Vorortsverkehr München-Pasing eröffnet.

1891 (15. Januar) erhielt Laim eine eigene Schule, 1896 wurde das Dorf zur Expositur erhoben.

Gegenwärtig zählt Laim ca. 1000 Seelen in 42 Hausnummern in 56 Wohngebäuden inkl 14 Bruchnummern und ist mit 1. Januar 1900 München einverleibt worden.

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