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setzte man dann die neuen Grenzsteine. Die Ausgaben für diese Erweiterung fielen dem Magistrate mit 20,000 fl. zur Last.

Bis 1814 blieben diese Grenzen intakt; von da an wuchs München wieder nach allen Seiten, so daß im Jahre 1836 die Burgfriedensgrenze wieder hinausgeschoben wurde.

Im Jahre 1854 wurden die drei Vorstädte auf dem rechten Isarufer einverleibt und der Flächenraum innerhalb des Burgfriedens war auf 4512 Tagwerk angewachsen.

Um das alte München selbst hatten sich auf dem linken Isarufer fünf neue Vorstädte ungegliedert: Die Max-, St. Anna-, Isar-, Ludwigs- und Schönfeldvorstadt. Die Einverleibung der oben erwähnten Vorstädte brachte einen Zuwachs von 20,670 Einwohnern.

Der größte Aufschwung datirt aber erst nach den glorreichen Kriegsjahren 1870/71.

In dem Jahre 1877 wurde die Gemeinde Sendling einverleibt, dann folgten: Neuhausen 1890, Schwabing 1891, kurz darauf Bogenhausen, Nymphenburg 1898, Laim und Thalkirchen 1900.

Bogenhausen.

Eine der ältesten Ansiedelungen um München. Es kommt schon im Jahre 776 in Urkunden vor. Die Schreibweise war verschieden: pubenhusen, bubinhusen, puobenhausen, so heißt es in Urkunden aus den Jahren 1098 und 1137.

Ein Hof in "Pugenhausen" wird 1304 dem St. Klarakloster in München laut noch erhaltener Urkunde geschenkt. Herzog Max Emanuel errichtete in Bogenhausen im Jahre 1683 ein Militärwaisenhaus das gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf den Anger verlegt wurde. Graf Montgelas ließ den noch heute bestehenden prachtvollen Garten an den Hängen der Isar anlegen, der später Eigenthum des Herzogs Karl Theodor wurde und heute Eigenthum einer Terraingesellschaft ist, die dort eine Anzahl Villen zu erbauen beabsichtigt. Das heutige Stift Neuberghausen zur Unterbringung von Staatsbeamtenwaisen ist von dem Edlen von Steppberg erbaut, wurde Anfangs des 19. Jahrhunderts ein Vergnügungsetablissement und ging 1864 in den Besitz des k. Maximiliansstiftes über, um obigem Zwecke dienstbar gemacht zu werden. Die in Bogenhausen befindliche Sternwarte wurde von König Max I. angelegt und 1818 eröffnet.

Mit seinen Brücken nach München hat Bogenhausen Unglück. Die erst hölzerne Brücke stürzte am 2. September 1873 ein, die aus Stein und Eisen dann hergestellte Max-Joseph-Brücke fiel dem Hochwasser im September 1899, einen Tag vor dem Einsturz der Prinz-Regenten-Brücke, zum Opfer.

Heute ist Bogenhausen seit seiner Einverleibung (1892) das zukunftsreiche, vornehme Villenviertel auf dem rechten Ufer der Isar, wo eine große Anzahl hervorragender

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