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Ein eigener, neuer Friedhof mit Leichenhaus und Kapelle wurde 1870 hergestellt. Gleich Haidhausen ist auch die Au mit dem aufblühenden München mächtig gewachsen. Die von Ohlmüller unter Ludwig I. erbaute prachtvolle Kirche bildet heute die weithin sichtbare Zier dieser ehemaligen "Vorstadt", die vermöge ihrer hohen Bevölkerungsziffer schon längst "zu den Städten erster Klasse" gehörte.

Giesing.

Giesings Bestand läßt sich sehr weit zurückverfolgen. Schon zwischen 784 und 810 wird es als Kyesinga (d. h. bei den Nachkommen des Kyso) beurkundet. Im Jahre 915 kommt es als Kiesinga, dann später als Kiesingen und in einer Urkunde von 1150 als Giesingen vor.

Man theilte es in Ober- und Untergiesing und die Ortschaften "Falkenau" und "Lohe" wurden als dazugehörig betrachtet. In den fünfziger Jahren zerfiel es in vier Theile: Obergiesing, Lohe, Falkenau, Birkenau. Diese Untertheilung hörte auf mit der am 1. Oktober 1854 erfolgten Einverleibung.

Früher gehörte Giesing zur Pfarrei Au; 1809 wurde dort eine Expositur und 1827 eine eigene Pfarrei errichtet.

Langwierige Arbeiten und viele Verhandlungen verursachten die Regulirung des Giesinger Berges, die erst 1892 zum glücklichen Abschlusse gebracht wurde. Heute hat Giesing erhöhte Bedeutung durch die riesige Todtenstadt, den östlichen Friedhof, der sich auf seiner Höhe weit ausdehnt.

Harlaching. Menterschwaige.

Harlaching, das sich südlich an Giesing angliedert und innerhalb des Burgfriedens München liegt, kommt 1163 als Hadelaichen vor, später wird er wieder Hadelahingen oder Hadlachingen geschrieben. Im 16. Jahrhundert heißt es Hadlaching. "Im Jahre 1330 baute der Rath ein "groß Wöhr" bei Harlaching, zu dessen Kostentilgung alle vorbeifahrenden Kaufleute, mit Ausnahme der Regensburger, einen Zoll zu entrichten hatten. Eine Abbildung des Lusthauses, das sich Baron Mayr am Anfang des 18. Jahrhunderts dort erbaut, ist beigegeben. Bei Aufhebung der Pfarrei Unterbiberg kam Harlaching (1804) zur Auer Pfarre, später dann zur neuen Giesinger Pfarre. Offiziell in das Münchener Straßen- und Lokalitätenverzeichniß aufgenommen ist Harlaching seit 1. April 1856.

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