Musik.

Die "wesenloseste aller Künste", die Musik, hat kaum in anderen Stadt treuere und liebevollere Pflege gefunden als in München durch die dort residirenden bayerischen Fürsten. Ein geradezu klassischer Beleg hiefür ist wohl die Stelle eines Briefes, den Martin Luther von Koburg aus am 4. Oktober 1530 an Ludwig Senfl, den "musicus intonator" der herzoglichen Hofkapelle in München richtete.

Es heißt darin:

"Obgleich mein Name so verhaßt ist, daß ich befürchten muß, es könne ein Brief, den ich an Dich, bester Ludwig, absende, nicht an seine Adresse gelangen und von Dir nicht gelesen werden, so wird doch diese meine Sorge zurückgedrängt durch die Liebe zur Musik, mit der ich Dich von Gott geschmückt und begabt weiß. Diese Liebe macht mir auch Hoffnung, es werde mein Schreiben Dir nicht gefährlich werden. Wer sollte denn auch selbst in der Türkei es tadeln, wenn Jemand Kunstliebhaber ist und den Künstler lobt! Lobe und achte ich doch selbst Deine bayerischen Herzoge (obgleich sie mir gerade nicht gewogen sind) vor allen Andern in vorzüglicher Weise, weil sie die Musik so fördern und ehren."

Aber nicht erst aus Luthers Tagen stammt diese Liebe der bayerischen Herzoge zur Musik.

Schon von Herzog Albrecht, dem Gatten der Agnes Bernauer, erzählt die Chronik, daß er in Prag am Hofe des Königs Wenzel sich eine umfassende musikalische Bildung aneignete - und nach dem Tode seiner heißgeliebten Agnes suchte er Trost nur in der Musik. Der Chronist sagt da: "Herzog Albrecht, der kunstraich Maister von der musica fand dadurch sain Verstand, den er verloren hatt’, da man daz Weib ertränkt."

Ein ebenso großer Liebhaber als Kenner der Musik war auch Herzog Albrecht IV., der Weise. An seinem Hofe lebte der berühmte blinde Musiker Konrad Paumann

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