also eine Tiefe, welche der gesammten Länge der Maffeistraße entspricht In diesem Kolossalbau sind die Bank- und Hypotheken-Abtheilung untergebracht, während die Versicherungssparte, welche das Lebens-, Feuer-, Unfall- und Einbruchdiebstahls-Versicherungsgeschäft umfaßt, Quartier im Bankgebäude vis-á-vis der Residenz (im früheren Preysing-Palais) bezogen hat.
Von den übrigen hier bestehenden Banken wurde die Vereinsbank, welche in zwei Abtheilungen (in eine Bodenkredit- und in eine Bankanstalt) zerfällt, im Jahre 1869 gegründet. Sie ging hervor aus den beiden altangesehenen Bankhäusern der Freiherren von Eichthal und Fröhlich und nahm dann später auch die Geschäfte der Häuser Joseph von Hirsch, sowie Guggenheimer & Co. in sich auf. Auch dieses Institut ist mächtig emporgeblüht und namentlich seine Verbindungen zur Großindustrie sind überaus werthvoll. Das Aktienkapital beträgt gegenwärtig 37½ Millionen Mark, die Reserven etwa 16 Millionen Mark und die Zirkulationssumme der ausgegebenen Pfandbriefe rund 310 Millionen Mark.
Im gleichen Jahre (wie die Vereinsbank) wurde ferner die Handelsbank in's Leben gerufen, welche neben ihrer kaufmännischen und Bodenkredit-Abtheilung auch noch ein Lagerhaus (vornehmlich für Lagerung von Getreide) unterhält. Sie arbeitet mit einem Kapital von circa 27 Millionen Mark, weist etwa 10 Millionen Mark Reserven auf und ihre Pfandbriefemission beträgt rund 190 Millionen Mark.
Im Jahre 1871 sehen wir die Gründung der Süddeutschen Bodenkreditbank, neben der Landwirthschaftsbank das einzige reine Hypothekeninstitut in München. Bei 24 Millionen Aktienkapital und etwa 6 Millionen Reserven beträgt bei diesem Institute der Pfandbriefumlauf rund 400 Millionen Mark.
In das Jahr 1875 fällt die Gründung der Bayerischen Notenbank, welche durch ihr großes Netz von Filialen und Agenturen in Bayern eine überaus ersprießliche Thätigkeit im Diskonto- und Giroverkehr entfaltet und sowohl dem Groß- als auch dem Kleinhandel die besten Dienste leistet. Sie hat ein Kapital von 15 Millionen Mark mit 50 Prozent Einzahlung und hat neben der Reichsbank und andern wenigen deutschen Notenbanken das Recht der Banknotenausgabe. Dieselbe betrug nach der Bilanz pro 1901 70 Millionen Mark.
In die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts fällt ferner noch die Niederlassung der Kgl. Bayerischen Bank in München. Dieselbe wurde als Staatsanstalt im Jahre 1780 in Ansbach gegründet (1806 mit dem Hauptsitze nach Nürnberg verlegt), um als Depositen-, Wechsel- und Leihbank verfügbare Kapitalien nutzbar zu machen und insbesondere durch Darlehen den Handel, die Industrie, das Gewerbe und die Landwirthschaft zu unterstützen und zu fördern. Wenn auch die Filiale nach München sehr spät, etwa hundert Jahre nach der Gründung, kam, so hat sich gerade in der Hauptstadt das Geschäft besonders rasch und stark entwickelt, und heute dürften die Umsätze der Filiale München jene der übrigen Zweiganstalten weit übertreffen, nachdem sämmtliche Staatskassen, speziell die Zollbehörden, Post- und Eisenbahnkassen, die Versicherungskammer u. s. w. ihren Giroverkehr dort abwickeln, die gerichtlichen Depositen dort verwaltet und die Konzentration des Effektenverkehrs sämmtlicher Filialen und der Hauptbank dort stattfindet.