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Die Brauerei selbst ist an der Marsstraße Nr. 16 und 17 gelegen und ist weiter begrenzt durch die Karl- und die Spatenstraße. Die Grundfläche, auf welcher sie steht, mißt 18½ Tagwerk (63,000 Quadratmeter), der dazu gehörige Spatenkeller an der Bayerstraße Nr. 109 und der Arzbergerkeller, Nymphenburgerstraße Nr. 10, woselbst Lagerkeller der Brauerei sich befinden, haben zusammen eine Grundfläche von 5½ Tagwerk (19,000 Quadratmeter). Sämmtliche Anwesen, welche dem Brauereibetriebe dienen, umfassen also eine Fläche von 24 Tagwerk (82,000 Quadratmeter); hievon sind 14 Tagwerk (48,000 Quadratmeter) unterkellert und zwar für Mälzerei, Gähr- und Lagerkeller; 9,7 Tagwerk (33,000 Quadratmeter) sind mit oberirdischen Bauten versehen. Außerdem hat die Brauerei noch eine Mälzerei im Anwesen zum Dürnbräu, Thal Nr. 21.

Zum Betriebe der Brauerei und Mälzerei, sowie zur Herstellung des elektrischen Lichtes dienen drei Dampfmaschinen zu 120, 70 und 30 Pferdekräften mit einer Reservedampfmaschine von 100 Pferdekräften.

Die Brauerei beschäftigte in den letzten Jahren durchschnittlich 590 Arbeitskräfte; hievon trafen 40 auf den kaufmännischen Theil und die Verwaltung, 240 auf den eigentlichen Brauereibetrieb, 70 auf den Maschinenbetrieb, 70 auf den Fuhrwerksbetrieb, der Rest auf Maurer, Zimmerleute, Taglöhner etc. Eigene Schäfflergesellen hat die Brauerei nicht; sämmtliche Schäfflerarbeiten sind zwei Meistern übertragen.

Zum Verbringen des Bieres in die Stadt und zur Bahn, sowie der leeren Fässer in die Brauerei zurück, werden 70 schwere eigene Pferde verwendet, ein Theil der Bierausfuhr, ebenso die Zufuhren von Gerste, Malz, Hopfen, Holz, Kohlen etc. werden durch fremde Fuhrgeschäfte besorgt; für den Fuhrwerksdienst innerhalb der Brauereianwesen werden 50 bis 60 Ochsen gehalten. 150 eigene Eisenbahnwagen dienen der Brauerei zur Beförderung des Versandtbieres. Das zur Versorgung der Bierladungen nöthige Eis ist Natureis, welches in eigenen, der Brauerei gehörigen Vorrathshäusern bis zum Verbrauche gelagert, theilweise aber auch von den Eiswerken in und bei München bezogen wird.

In Berlin besitzt die Brauerei einen eigenen Ausschank in der Friedrichstraße 172, welcher sich seit seiner Eröffnung einer sehr günstigen Aufnahme und bis zur Stunde eines außerordentlich zahlreichen Besuches seitens des Publikums erfreut. Anstoßend an dieses Anwesen, in der Französischen Straße 19, befindet sich die eigene Kellerei der Brauerei, woselbst das nach Berlin gesandte Bier in kühlen Räumen lagert, um dann nach Bedarf an die zahlreichen Berliner Abnehmer geliefert zu werden. Auch in London (W. C. 107 Charing Cross Road) hat die Firma eine Kellerei mit Kühlräumen für Faßbier und mit Einrichtungen zum Abzug des daselbst viel begehrten Flaschenbieres seit dem Jahre 1891 im Betriebe. In dieser Stadt ist ebenfalls ein Spezialausschank unter dem Namen Spaten-Beer-Restaurant in bevorzugter Lage (Ecke von Piccadilly-Circus Und Shaftesbury-Avenue) eröffnet worden.

Daß das Erzeugniß der Brauerei sich eines vorzüglichen Rufes erfreut, erhellt aus dem großen Absatze sowohl in München und Umgebung, als auch nach auswärtigen Plätzen. Auch hat die Brauerei auf allen Ausstellungen, an denen sie sich betheiligte, nur höchste Auszeichnungen erhalten, so in Paris 1867 und in Nürnberg 1882 die goldene Medaille, ferner in Amsterdam 1883 und in London 1891 das Ehrendiplom, in Nürnberg 1896 die goldene Medaille.

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