Was den Münchner Bier-Export betrifft, so kann derselbe weiter zurück als bis 1860 nicht verfolgt werden, weil eine Aufschlagsrückvergütung früher nicht stattfand. Auch 1860 noch war nur die Gemeinde Schwabing zum Rückersatzanspruche berechtigt.
Im Jahre 1880 wurde schon aus Bayern Bier ausgeführt:
a) mit Anspruch auf Rückvergütung des Malzaufschlages | 745,333 | hl 29 l |
b) ohne Anspruch | 2,888 | hl 46 l |
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748,221 | hl 75 l |
Was aber den Export betrifft, so war das kgl. Hofbräuhaus in vielen Fällen der Bahnbrecher für die Privatbrauer Münchens, denn an Orten, wo Hofbräuhausbier zum Ausschank gelangte, konnten sich sofort auch andere Brauer Münchens, welche früher keinen Tropfen Bier dorthin verkauften, einführen.
Im Folgenden sei die tabellarische Übersicht über den Malzverbrauch und das Münchner Import- und Export-Bierquantum für den Zeitraum eines Jahrhunderts, von 1780-1880, geboten, in welchem die größten Schwankungen vorkamen und aus welchen schließlich der kolossale Aufschwung der Münchner Bierindustrie in erfreulicher Weise deutlich wird.
Die heutigen Münchner Riesenbrauereien mit ihrem Weltexport und den großartigen Trinkhallen in München und allen bedeutenderen Städten Europas blicken durchwegs auf sehr kleine Anfänge zurück.
Nehmen wir da nur eine der ältesten heraus, die "Löwenbrauerei":
"Die Geschichte dieser alten Braustätte läßt sich ziemlich weit zurückverfolgen. Das Gebäude, das sich schon auf dem berühmten Sandner'schen Holzmodell der Stadt München (Siehe Abbild. S. 139), jetzt im kgl. Nationalmuseum aufbewahrt, findet, besitzt nur eine schmale Front, dagegen eine ziemliche Tiefenausdehnung. Im Erd-