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Dr. Georg Hirth.

üblichen Art der Ausstattung nicht ab, und diesem Prinzipe mußten sich auch alle neueintretenden Kräfte fügen.

Da erschien im Dezember 1895 die erste Nummer der "Jugend" - und wie eine schmetternde Jubelfanfare der jungen neuen Kunst klang es durch die Lande.

Eine ansehnliche Schaar junger Künstler und Schriftsteller sammelte sich um die neue Fahne; viele davon, die ihre ersten Sporen dort holten, haben sich mittlerweile zu namhaften Kräften entwickelt. Und so wie damals, so steht es auch heute noch mit der "Jugend"; sie gibt aufstrebenden Talenten Gelegenheit, sich auszusprechen, was früher so gut wie unmöglich war. Sehr groß ist daher auch der Einfluß dieses Blattes auf das Kunstgewerbe und alles künstlerische Leben der Gegenwart überhaupt gewesen.

"So steht die "Jugend" heute, ein wichtiger Faktor, mitten im künstlerischen Streben unserer Zeit, dessen Wollen und Vollbringen sie in's fernste Ausland trägt."

Kurze Zeit nach Gründung der "Jugend" trat der Verlag Albert Langen mit dem "Simplicissimus" hervor, der Anfangs einiges Kopfschütteln erregte, denn eine solche Kühnheit des Ausdruckes in Wort und Bild war man bis dahin nicht im entferntesten gewohnt gewesen.


die Wenigen sind fast ohne Einfluß. Was aber die Pächter des Mauergeistes anbelangt, so fehlt es ihnen sogar an Hoffnungsfreudigkeit. Als ich vor einigen Jahren einen Theil meiner Antiquitätensammlung unter den Hammer brachte, um mit dem Ertrage das Schifflein "Jugend" flott zu machen, sagte mir ein Kunstmächtiger: "Wie können Sie nur einen so soliden Vogel in der Hand für zehn auf Dache hergeben?" Ich erwiderte ihm: "Sehen Sie nicht, daß der Vogel in der Hand ausgestopft ist und nicht mehr singen kann? Aber die auf dem Dache können fliegen und singen und kriegen Junge. Warten Sie nur bis zur nächsten Geflügelausstellung, das wird auch Ihnen noch Spaß machen."

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