dem Titel des Blattes und das ganze Blatt selbst erschienen nämlich eines Tages in vollkommen türkischem Gewande, und die Reduktion brachte hiezu an der Spitze des Blattes folgende Erklärung: "Da die "Fliegenden Blätter" in den letzten Monaten zu wiederholten Malen hier an dem Orte ihres Erscheinens konfiszirt wurden und dadurch eine Störung in der regelmäßigen Versendung die nothwendige Folge war, wird die Verlegung des Schauplatzes der "Fliegenden Blätter" in das Ausland unseren Lesern hinlänglich motivirt erscheinen."
Die am Schlusse stehende Vignette ist eine Reproduktion des Titelbildes aus der "türkischen Zeit" der "Fliegenden Blätter".
Die unpolitische Epoche zeigt wieder eine Schaar wahrhaft hervorragender Künstler um die Herausgeber vereinigt. Alle überragend finden wir da Wilhelm Busch und Adolf Oberländer. Man kann da nur einstimmen in das, was Fred Walter in seiner Monographie sagt: "Zwei urdeutsche Menschen, so spezifisch unser Eigen, daß wir auf sie viel stolzer sein dürfen als auf manchen berühmten Maler, der im Grunde doch ebenso gut in einem anderen Lande hätte geboren sein können. Busch ist in seinem Wesen der Norddeutsche, Oberländer der Süddeutsche - Busch ist der Humor in Dur, Oberländer der Humor in Moll."
Wie sehr diese beiden Künstler dem ganzen deutschen Volke an's Herz gewachsen, das zeigte sich so recht, als Oberländer das Jubelfest seiner 25jährigen Zugehörigkeit zu den "Fliegenden Blättern" und Wilhelm Busch im April 1902 seinen 70. Geburtstag begingen; man konnte da wirklich von einer Antheilnahme aller Deutschen auf dem ganzen Erdball sprechen. Welches Blatt auf dem Erdenrund aber kann sich noch eines so allumfassenden Einflusses auf Herz und Gemüth rühmen?
in türkischem Gewande.