Drei Jahre nach Gründung der "Fliegenden Blätter" erblickten die "Münchener Neuesten Nachrichten" das Licht der vormärzlichen Tage. Nicht nur das Format, sondern auch die Verhältnisse, unter denen dies heute so bedeutende Blatt stand, waren die denkbar bescheidensten. Das Format war noch kleiner als es damals bei Tagesblättern allgemein üblich.
Die Zängl'sche Hofbuchdruckerei, Färbergraben 24.
(Ende des 18. Jahrhunderts.)
Erst als der thatkräftige Julius Knorr wenige Jahre später das Blatt aus den Händen seines Gründers übernahm, begann der Aufschwung. Die Druckerei Knorr und Hirth befand sich in dem Hause Nr. 24 am Färbergraben, wo schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts die edle Buchdruckerkunst ausgeübt wurde. Ein alter Stich aus jener Zeit zeigt uns den bescheidenen Betrieb, wo noch Setzerei und eine alte Guttenbergische Handpresse, in einem Lokal vereinigt, arbeiteten.*)
Mit dem Blatte selbst wuchs auch sein Format. Zuerst in den sechziger, dann in den siebziger Jahren vergrößerte man es, bis es endlich in den achtziger Jahren das heutige Format erhielt. Besser als alle Beschreibungen spricht wohl das beigegebene Bild auf der nächsten Seite selbst für den riesigen Aufschwung dieses Unternehmens. Man vergleiche nur den alten Stich mit der modernen Phototypie, die uns den Maschinensaal in seinen imposanten Raumverhältnissen zeigt. Und dabei dient dieser Saal nur den Bedürfnissen
*) Das Haus Nr. 24 am Färbergraben, das früher eine Weinwirthschaft enthalten hatte, erwarb 1802 der Hofbuchdrucker Joseph Zängl, der nach und nach fünf Pressen aufstellte. Einen dieser Arbeitsräume zeigt der beigegebene Stich. Die Zängl'sche Buchdruckerei hatte nahezu sämmtliche Arbeiten für die Regierung auszuführen.