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München ist durch das Prinz-Regenten-Theater um ein prachtvolles Theater reicher geworden, in dem die Werke Wagners in jener Weise zu Gehör gebracht werden können, wie der große Meister selbst es geplant und gewünscht, und wofür das Haus in Bayreuth ja wirklich "nur ein Surrogat" war.

Zur Geschichte der Entstehung des Prinz-Regenten-Theaters in München seien folgende Daten aus dem bei Eröffnung des Hauses erschienenen offiziellen Werke wiedergegeben:

Immer schon war es ein Herzenswunsch des kgl. Intendanten, Ernst v. Possart, auf dem östlichen Höhenzuge an der Isar, da, wo einstens das Semper’sche Festspielhaus

Das Prinz-Regenten-Theater.

geplant war, eine amphitheatralische Schaubühne zu haben, um, abgesehen von der Bewältigung der vielfach vermehrten Ansprüche an die kgl. Theater, die Bühnenwerke von Richard Wagner stylvollendet, nach den Ideen des Meisters zur Aufführung bringen zu können. Angesichts der neugeschaffenen Verhältnisse an der äußeren Prinz-Regenten-Straße, wo jetzt reichliche Verkehrseinrichtungen vorhanden waren, wandte sich der Intendant im Juli 1899 an das Konsortium, in dessen Besitz die Grundstücke an der äußeren Prinz-Regentenstraße sich befanden, um mit dessen Hülfe den Bau eines Theaters, wie er es sich gedacht, zu verwirklichen, was jedoch mit Rücksichtnahme auf die großen Schwierigkeiten einer Geldbeschaffung zu gedachtem Zwecke vorerst abgelehnt wurde.

Durchdrungen von der Nothwendigkeit einer solchen Schöpfung trat der Intendant immer und immer wieder mit seinem ihm lieb gewordenen Projekt an das Konsortium heran. Er erinnerte daran, daß im Jahre 1865 der Semper'sche Bau wegen der Kosten von 10-12 Millionen Mark an der feindseligen Stellungnahme einiger einflußreicher Opponenten scheiterte, und wie, nachdem die Herstellung des Theaters, allerdings nur als provisorischer Holzbau, durch die Munifizenz unseres idealen Bayernkönigs Ludwig II. doch zu Stande kam, da dieselben Opponenten klagten, daß sich München das habe entgehen lassen.

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