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kirche (1830-1843), Hof- und Staatsbibliothek (1832-33), Blindeninstitut (1832-1835), Georgianum und Universität (1835-40), Damenstift (1836-39), Max JosephStift (1836-39), Salinen-Administration (1840-43), Feldherrnhalle (1841-44), Universitätsbrunnen (1842 -44), Siegesthor (1844-50), Wittelsbacherpalast (1843-48).

Leo v. Klenze (geb. 1748, gest. 1864) wurde von Ludwig, als dieser noch Kronprinz war, als Hofbaurath nach München berufen (1815). Er erbaute die Glyptothek (1816-30), die Arkaden im Hofgarten (1822-25), Kriegsministerium (1824-30), Odeon (1826-35), Alte Pinakothek (1826-36), neue Residenz (1826-35), Saalbau (1832-42), Allerheiligen Hofkapelle (1826-37), Herzog Max-Burg (1828-42), Obelisk (1833), Postgebäude (1835-36), Ruhmeshalle (1843-53), Propyläen 1854-1862), Monopteros im Englischen Garten u. s. w.

Als im Jahre 1830 unter König Ludwig das große Stadterweiterungsprojekt durchgeführt wurde, da erhielt der sogenannte "Eichthalanger" den Namen Gärtnerplatz und eine der denselben schneidenden Straßen den Namen Klenzestraße (eröffnet 1863). Der Platz selbst wurde mit den Standbildern der beiden Künstler geschmückt.

Die meisten der vorhin erwähnten Bauten hatte König Ludwig I. aus seinen Privatmitteln ausführen lassen, so auch die neue Pinakothek, die 1846-53 Oberbaurath v. Voit erbaute und die 545,270 fl. kostete. Bei der Grundsteinlegung hatte der König selbst eine Rede gehalten, in der er u. A. sagte: "Für Gemälde aus diesem und aus künftigen Jahrhunderten ist die 'Neue Pinakothek' bestimmt. Erloschen war die höhere Malkunst, da erstand sie wieder im neunzehnten Jahrhundert durch Teutsche."

Aber auch ein urdeutsches Riesendenkmal sollte in München errichtet werden; das, was die hochragende Athena Promachos über der Akropolis in Athen bedeutete, das sollte für München das Denkmal der Bavaria werden, hier "ein Wahrzeichen bayerischer und deutscher Kraft".

Nicht zuletzt mag den König bei dieser Idee auch der ehrgeizige Wunsch bewegt haben, das Riesen-Erzbild in der heimischen Gießerei erstehen zu lassen und damit der Welt zu zeigen, was München auf diesem Gebiete zu leisten im Stande wäre.

Und so erhielt denn Ludwig Schwanthaler am 21. Mai 1837 den Denkmalsauftrag. Innerhalb Jahresfrist hatte er bereits das Hilfsmodell in heroischen Maßen fertig, das sodann 1840 in einer eigens dazu erbauten Hütte neben der Erzgießerei in's Kolossale übertragen wurde. Hiebei erfuhr das Modell wesentliche Abänderungen. Aus der schreitenden Figur wurde eine stehende gemacht, die Bewegung des rechten Armes mit dem Schwerte geändert, der Helm mit dem Eichenkranz vertauscht, der auch, statt eines Lorbeerkranzes, in die linke Hand gegeben wurde. 1844 erhielt die Gießerei einen Anbau Und dann begann der Guß, bei welchem ungeheure Schwierigkeiten überwunden werden mußten. Da der erste Guß des Löwen mißlungen war, bemächtigte sich des Erzgießers Ferdinand Miller eine große Entmuthigung So traf ihn, wie Professor Sepp erzählt, eines Morgens der König. Miller verhehlte diesem nicht seine Besorgnisse: "Ein Werk von solchen Dimensionen geht über den Mann; meine Manneskraft wenigstens reicht nicht aus." Auf dies hin ergriff der König Miller am Arm und überhäufte den Meister mit Vorstellungen: "Denken Sie an den Koloß von Rhodus, dann an Lysippes, welchem Alexander der Große zum Siegesdenkmal am Granitus

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