München damals nicht gab - und die hiemit in Verbindung stehende Umänderung des Ewiggeld- in ein Annuitäten-System die nöthigen Niederreißungen mit in sein Programm aufnehmen könne. "Die Rettung der Hausbesitzer und Kapitalisten kann," sagte er, "durch keine Administrativmaßregel beschlossen werden, sie muß ein Geschäft und zwar ein kaufmännisches werden, damit das eigene Interesse den Zweck fördere, große Geldkräfte vereinige." Der zu erzielende Vortheil werde dann das Niederreißen von Häusern von selbst zur Folge haben. Schon im nächsten Jahre erlebte der unerbittliche Häuserdemolirer, daß sich in München die Hypotheken- und Wechselbank konstituirte; aber daß sie ihm zu Liebe einen Theil der Stadt demolirt hätte - den Gefallen that sie ihm nicht. Übrigens verursachte unrichtige Bauspekulation trotz der damals vorhandenen Bank in den Fünfziger Jahren einen leichteren und in den Sechziger Jahren einen schwereren "Häuserkrach". Bei dem letzten wurden thatsächlich Neubauten von nicht bezahlten Bauhandwerkern, welche die Thüren, Fenster, Böden, Öfen und Anderes geliefert hatten, halb demolirt, um ihr Material wieder sich anzueignen; aber jeder Katastrophe folgte auch wieder die Zeit des Aufschwunges, und, ehe man sich umsah, waren die "tausend leeren Wohnungen" wieder besetzt. Der Bauwuth folgte allerdings auch später die Demolirungswuth, aber ohne besonders schlimmere Nachwirkungen.
Denkmal König Ludwigs I.
auf dem Odeonsplatz.