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Sehr bedeutend war unter Maximilian III. auch die bauliche Entwicklung Münchens. So wurde außerhalb des Angerthores das Militärkrankenhaus (1776 Einweihung der Kirche desselben) erbaut. Die große "Kaserne vor dem Isarthor" - heute Schwere-Reiter-Kaserne genannt - erbaute der Kurfürst 1772.

Für die barmherzigen Brüder erbaute er ein Krankenhaus, desgleichen den barmherzigen Schwestern.

Das früher innerhalb der Residenz befindliche (frühere italienische) Theater brannte unter seiner Regierung ab und er ließ das "neue Opernhaus" erbauen, das heute noch als Residenztheater besteht.

Zahlreiche Fabriksanlagen erstanden unter seiner Beihilfe - aber auch den Verschönerungen und Verbesserungen im Kleinen wandte er seine Aufmerksamkeit zu.

So mußte an Stelle der sogenannten Wasserspeier (auch "Drachen") die Dachrinnen eingeführt werden, durch die das Wasser an den Mauern entlang herabgeleitet wurde.

In diese Zeit fällt auch die Gründung des ersten Münchener Waisenhauses durch einen armen Privatlehrer, Johann Michael Pöppel, der in der Au zuerst zwei Zimmer miethete und dort nothdürftig für Unterkunft der ärmsten Waisen sorgte, die er selbst verpflegte und unterrichtete. Seinen unausgesetzten Bemühungen gelang es endlich, mehrere Wohlthäter dafür zu interessiren, so daß er sein Haus immer mehr vergrößern konnte, bis endlich die Stadt selbst sich der Sache annahm.

Großes leistete damals auch das Bruderpaar Joseph und Georg Nocker, die aus eigenen Mitteln ein Krankenhaus am Anger errichteten.

Um der Noth des armen Volkes entgegenzuwirken, gründete Maximilian auch das erste Pfandhaus, das sich in der noch heute danach benannten Straße befand; diese segensreiche Institution wurde später vom Magistrate übernommen und arbeitet heute mit vier Filialen.

In den Jahren der Hungersnoth (1769 bis 1771) sorgte Maximilian wahrhaft väterlich für seine Münchener, und gerade diese Thatsache wird ewig mit goldenen Lettern in der Geschichte glänzen.

Als Maximilian im Jahre 1777 kinderlos starb, trat Karl Theodor von der Pfalz sein Erbe an. So wenig glücklich für Bayern im Allgemeinen die Regierung dieses Fürsten war, so bedeutet sie doch in gewisser Beziehung für München eine Epoche großen Fortschrittes. Bis dahin war München noch immer von den Festungswerken wie durch einen Gürtel eingeschnürt.

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