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naturgeschichtliche und populärwissenschaftliche Fragen aus der Naturkunde und Philosophie bilden den Hauptinhalt ihrer Publikationen.

Die Schwierigkeiten, das ideale Ziel der jugendlichen Korporation zu erreichen und festzuhalten, machten sich nach der ersten Frühlingszeit, wo Alles mit Enthusiasmus und in voller Eintracht zusammenarbeiten, mehr und mehr geltend. Loris ungestümes, manchmal hochfahrendes Wesen veranlaßte Zwistigkeiten mit verschiedenen Mitgliedern, namentlich mit dem einflußreichen und wegen seines liebenswürdigen Wesens allgemein geschätzten Osterwald und veranlaßten seinen Rücktritt vom Sekretariat. Er besuchte mehrere Jahre keine Versammlung mehr und da sich auch andere Mitglieder fern hielten, so drohte im Jahre 1768 nach Pfeffels Wegzug von München die Auflösung der historischen Klasse. Auch die Beziehungen der philosophischen Klasse zu Lambert, Euler und dem Botaniker Schäfer hatten sich schon in den ersten Jahren gelöst, so daß die Akademie mehr und mehr auf ihre eigenen Kräfte angewiesen war. Lori trat zwar 1769 wieder in den Vordergrund und entwarf für die historische Klasse eine neue Geschäftsordnung, allein sein Amt als. Geheimrath und Referendar der auswärtigen Geschäfte, sowie seine nach Ickstatts Tod erfolgte Ernennung zum Direktor der Universität Ingolstadt nahmen die gewaltige Arbeitskraft dieses Feuergeistes fast ganz in Anspruch, und da er nach dem Regierungsantritt Karl Theodors der von diesem Fürsten geplanten Zerstückelung Bayerns mit aller Energie entgegentrat, so wurde der patriotische Mann 1779 nach Neuburg a. D. verbannt, wo er acht Jahre später als wahrer Philosoph in heiterer Ergebenheit starb.

Zu den inneren Dissidien der Akademie gesellten sich gehässige äußere Anfeindungen. Ihre wissenschaftlichen Leistungen wurden von übelwollenden Gegnern bemängelt und herabgesetzt, ihre religiöse Gesinnung verdächtigt. Ein Franziskanerpater Leo predigte öffentlich gegen die Akademie und wiegelte die Bevölkerung dermaßen auf, daß die akademische Buchdruckerei wegen einer ihr irrthümlich zugeschriebenen freidenkerischen Schrift von dem aufgeregten Pöbel gestürmt und die Buchdruckereigesellen mißhandelt wurden.

Nach dem Ableben des Kurfürsten Maximilian Joseph (1778) beginnt eine trübe Zeit für die kurbayerische Akademie. Die befürchtete Auflösung wurde zwar durch

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