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ein tiefer Wassergraben groß,
überlegt mit einer Schlagbrucken,
wann's Nacht ist, thut man sie anzucken.
So hat er auch, sag' ich fürwahr,
der Löwen wild etliche dar,
die man sonst in Afrika find't,
dieselben laßt er holen g'schwindt.
Die Iser rinnt hin für der Stadt,
deß die Bürgerschaft groß' Nutzen hat.
Dieses Wasser treibt für und für
Dreizehn Mühlen, das sag' ich Dir.
Dazu auch fünf Schiffmühlen rund,
drei Hämmer klopfen schier all' Stund
Kupfer; auch viel ander' Sachen
thut man auf diesen Hämmern machen.
In der Stadt ist viel zu bekummen
was Eins will haben in der Summen,
dann ist es so eine weite Stadt,
die 57 große Gassen hat,
darin man kann zu allen Zeiten

mit Lust fahren und auch reiten.
Deren andern wären zu zeigen an
gar viel, die ich nit all’ nennen kann.
Auch kann ich sagen, daß ’s in der Stadt
42 Weinhäuser hat,
14 thut der Methschenken sein,
Die das süße Trank sieden fein,
dazu 72 Bierbräuer,
die sieden gut Bier, wie fert auch heuer,
Darzu noch 62 Bäcken,
Die bachen gut Brod, Semmel und Wecken.
Vergessen hätt’ ich schier noch eins,
welches denn noch auch ist kein klein's,
daß da 12 offene Bad thun han,
darin man sich kann putzen lan.
Drumb sag' ich zu aller Zeit,
welcher da herum zeucht so weit,
der soll zu München auch einkehren,
da wird er gehalten in guten Ehren.

Die politischen Verhältnisse waren in den ersten zwei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts immer düsterer geworden - ein Gewitter zog sich über Deutschland zusammen, wie die Welt noch kein ähnliches erlebt hatte ....

Auf den thatkräftigen Bayernherzog war das Auge der Wahlfürsten gefallen, als es wieder galt, einen Kaiser zu wählen. Von dem katholischen Österreich erwarteten die Unionsfürsten nichts Gutes, und so war der Plan gewiß sehr schlau, zwischen Bayern und Österreich dadurch eine Spaltung hervorzubringen, indem man dem Bayernfürsten die deutsche Kaiserkrone anbot.

Maximilian aber ließ sich von diesem Glanze nicht locken, denn "er befürchtete nicht ohne Grund, daß Spaltung zwischen Österreich und Bayern so viel bedeute als Untergang der katholischen Sache in Deutschland. Überdies stand bei Annahme des Anerbietens der mögliche Gewinn für Bayern in keinem Verhältnisse zur gewissen Gefahr. Maximilian war nicht von blindem Ehrgeiz erfüllt; der gewiegte Kenner der Reichszustände gab für eine Krone von so zweifelhaftem Schimmer seine politische Überzeugung nicht auf."

So wurde denn der Habsburger Ferdinand gewählt - und Maximilian, mit der Führung des Heeres der Liga betraut, zog gegen seinen Vetter Friedrich von der Pfalz, der als König der Böhmen sich zum Haupte der protestantischen Partei aufgeworfen hatte.

Am 8, November 1620 erfochten Maximilian und sein Haudegen Tilly den glänzenden Sieg am weißen Berge.

Maximilian zeigte diesen Sieg dem Papste mit den bescheidenen Worten an: "Ich kam, sah, aber Gott hat gesiegt!"

Der Lohn des Kaisers war die Verleihung der Kurwürde an das Haus Bayern.

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