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1402 der Peterskirche eine Kapelle (hinter dem Hochaltar), welche heute noch den Namen Pütrichkapelle führt. Ende des 16. Jahrhunderts erlosch die Familie mit Jakob Pütrich, gefürsteter Probst von Berchtesgaden.

Den Pütrichs standen an Rang und Ansehen die Riedler (Ridlaer) nicht nach. Auch sie gaben der Stadt viele Bürgermeister und Stadträthe. Gleich den Pütrichs schenkte ebenfalls im 13. Jahrhundert ein Riedler sein Haus (an der Nordseite des heutigen Max Joseph-Platzes gelegen) der Gemeinde zur Unterbringung der Seel- und Krankenschwestern, den nachmals sogenannten "Riedler-Seelnonnen". Gabriel Riedler baute dann 1295 dort ein neues Frauenkloster (Riedler-Regelhaus), das im Jahre 1782 aufgehoben wurde.

Von den Brüdern Gabriel und Vincenz Riedler wurde auch das bei dem großen Stadtbrande von 1327 zerstörte Franziskanerkloster mit der Kirche wieder neu aufgebaut.

Ein sehr wohlthätiger Mann war Martin Riedler, der im Jahre 1449 das sogenannte "reiche Almosen" (auch goldenes Almosen genannt) stiftete. Zur Dotirung gab er viele seiner "Gilten" und mehrere werthvolle Häuser her. In einem davon (heute Weinstraße 10) wurden erwerbsunfähige Arme von dem "reichen Almosen" verpflegt. Mit der Zeit wuchs die Zahl der Armen, die Pensionäre dieser Stiftung waren, so zu, daß eine eigene Stelle für die mittägliche Ausspeisung errichtet werden mußte. Es geschah das am Wurzerthor (heute Hotel Roth), welches jener Ausspeisung wegen dann im Laufe der Jahre vom Volke einfach in "Kostthor" umgetauft wurde, welcher Name noch heute fortbesteht.

Es war überhaupt im Mittelalter ein förmlicher idealer Wettkampf unter den reichen Familien in Bezug auf Stiftung von Kirchenbeneficien und gemeinnützigen Anstalten.

Darin ragten auch die Pötschner hervor, eine sehr begüterte Münchner Patrizier-Familie, die schon urkundlich nachweisbar im 13. Jahrhundert existirte und in der Mitte des 16. Jahrhunderts ausstarb. Ein Eberhard der Pötschner wird im Jahre 1313 unter den Stadträthen aufgezählt. Ritter Balthasar Pötschner (nach seinem Gute "von Riedersheim" genannt) war 1475 Bürgermeister von München. Er erbaute 1477 in seinem Hause an der Watmangergasse (heute Rindermarkt 8) eine Kapelle in dem schon damals bestandenen Durchgang zum Rosenthal. Der damals noch offen fließende Bach hieß der Pötschenbach. Bürgermeister Balthasar Pötschner starb 1505 und der Grabstein auf seiner letzten Ruhestätte an der Peterskirche ist noch erhalten.

Unter den Stadträthen hervorragend waren auch mehrere Mitglieder der Familie Dichtl. Eberhard und Ulrich der Dichtl finden sich um 1365 und 1366 als Stadträthe verzeichnet. Im Jahre 1447 steht ein Franz Dichtl als Bürgermeister an der Spitze der Stadtverwaltung. Anfangs des 16. Jahrhunderts wanderten die Dichtl unter Aufgabe ihres Bürgerrechts aus München und zogen sich ganz auf ihre großen Güter in Oberbayern zurück.

Sehr bemerkenswerth ist auch das Geschlecht der Tulbecks. Im Münchener Stadtrath kommt der Name seit Beginn des 14. Jahrhunderts vor. - Ein Mitglied der Familie erlangte als Kirchenfürst hohe Anerkennung und Auszeichnung: Johann Tulbeck, zuerst Pfarrer bei U. l. Frau, dann Probst in Freising, hierauf 1453 dort

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