Um diese Zeit schlossen auch 26 der vornehmsten und mächtigsten Ritter (an ihrer Spitze Kaspar Törringer) ein Bündniß "gegen alle, die etwa ihre alten Rechte und Freiheiten antasten sollten und seien es selbst die eigenen Fürsten". Allgemein war die Ansicht verbreitet, daß Herzog Ludwig der geheime Anstifter dieses Bündnisses war.
Wo so viel Zündstoff aufgestapelt war, brauchte es natürlich auch nur eines kleinen Fünkchens, um eine verheerende Explosion hervorzurufen.
Mayer schildert die nun folgenden bewegten Zeiten sehr anschaulich:
"In Konstanz war eben das berühmte Concilium, berufen von Kaiser Sigmund, versammelt. Dahin begaben sich die Herzoge von Bayern; auch Ludwig der Bartige war daselbst erschienen. In einer öffentlichen Sitzung des Conciliums im Monate Mai 1417 kam Herzog Ludwig mit Herzog Heinrich in einen Streit, forderte von Letzterem die Ortschaften zurück, die er noch immer unrechtmäßigerweise besitze und nannte ihn einen Räuber, einen Bluthund, einen Bastarden. Heinrich verklagte ihn nun beim Kaiser sowohl dieser Beschimpfungen wegen, als auch wegen Landfriedensbruches, weil Ludwig die ungesetzliche Vereinigung der bayerischen Ritterschaft vom 5. Juni vorigen Jahres angestiftet habe. - Nach mehreren Verhandlungen in dieser Sache entschied das im Hanse des Bischofs von Passau sitzende Fürstengericht am 19. Oktober 1417, daß Herzog Heinrich so lange im Besitze der von Ludwig angesprochenen Ortschaften zu belassen sei, als Letzterer nicht besseres Recht nachweisen könne.
Am folgenden Tage, den 20. Oktober, waren Kaiser Sigmund und die Fürsten bei einem Gastmahle bei dem Bischofe von Passau versammelt. Hier kam es wieder zwischen den Herzogen Heinrich und Ludwig zu einem scharfen Wortwechsel und zu beiderseitigen Schmähungen, so daß ohne des Kaisers und des Kurfürsten Friedrich Dazwischentreten sie beide sogleich an Ort und Stelle zum Zweikampf geschritten wären. Stürmisch entfernte sich Heinrich, rief aber beim Fortgehen noch unter der Thüre mit lauter Stimme dem Herzog Ludwig zu: "Seit Du nichts als fechten willst, Dir soll des Fechtens noch satt werden, das laß ich Dich bestehen." Eilig versammelte er seine Genossen, und lauerte zu Pferd dem Abends nach Hanse kehrenden Ludwig auf, fiel ihn ungestüm an und versetzte ihm mit dem Schwerte mehrere Hiebe, so daß Ludwig schwer verwundet vom Pferde zu Boden sank. Blutend wurde er von seinen Dienern in ein nahes Haus getragen.
Heinrich aber entfloh mit seinen Genossen, Georg von Burgau und Kurt von Reischach, aus der Stadt. Nur auf flehentliches Bitten seines Schwagers, des Kurfürsten Friedrich, der vor dem Kaiser auf die Kniee fiel, ließ dieser sich besänftigen, so daß nicht die Reichsacht wider Heinrich, als Conciliumsfrevler, ausgesprochen wurde.
Nur langsam genas Herzog Ludwig zu Konstanz von seinen Wunden. Dann aber, es war im Monate Juni 1418, ging er Rache brütend in sein Land zurück, und trat dort sogleich in offenen Bund mit Kaspar dem Törringer und dessen Rittern und Genossen.
Auf Seite des Herzogs Heinrich aber standen die beiden Herzoge Ernst und Wilhelm von München, Herzog Johann von Straubing und vor Allem der Kur-