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dadurch zu erreichen, wenn das alte rechte Isarufer (Gasteig) durch direkte Straßenführung gleichsam in die Stadt hereinsieht und wenn durch ein bedeutendes Objekt, in der Längenachse der Straße gelegen, diese Höhe bekrönt wird. Um eine vollständige Wirkung zu erzielen, wäre nothwendig, daß das Ende der neuen, etwa 80 bayerische Fuß breiten Straße nach Art des römischen Forums erweitert und insbesondere an dieser Stelle mit Anlagen, Bildwerken, Fontänen etc. ausgestattet würde.

Die so gestaltete neue Straße könnte am zweckmäßigsten parallel mit dem kgl. Hof- und Nationaltheater nach der Isar zu gebaut werden und zwar so, daß die kgl. Residenz bezw. der Max Josefsplatz in direkter Richtung der Straße zu stehen käme, wodurch letztere unmittelbar zu den zu erbauenden Objekten führen würde. Durch das auf dem rechten, alten Isarufer zu erbauende Monumentalgebäude würde die Straße in großartiger Weise beherrscht. Soweit der Plan Bürkleins.

König Max II. war mit diesen Vorschlägen zur Verschönerung Münchens vollkommen einverstanden. Sie kamen zwar nicht alle zur Ausführung, doch dienten sie in erster Linie als Grundlage zur Anlage eines neuen Stadttheiles, nämlich der Maximilianstraße mit ihren Seitenstraßen.

Von dem Effner'schen Plan, der viel Ähnlichkeit mit den Bürklein'schen Plänen hatte, kamen zuerst die Gasteig-Anlagen (Maximilians-Anlagen) unter den Auspizien des Königs zur Ausführung. Effner hat diese herrlichen Anlagen an der Stelle sterilen Terrains und steiler Kieshalden mit verhältnißmäßig geringen Kosten in's Leben gerufen. In diesen Anlagen, in welchen sich auch gut gepflegte Rasenplätze, künstliche Quellen u. s. w. befinden, treffen wir seltene Bäume und Gesträucher an, unter denen hauptsächlich die Prachtexemplare von Koniferen bewundernswerth sind. Derartige prächtige Anlagen, wie die Maximilians-Anlagen sind, finden sich in keiner großen Stadt des Kontinents, sie stehen einzig da.

Später rief v. Effner auch die Anlagen auf dem Maximiliansplatze in's Leben. Am 3. November 1852 erhielt Bürklein vom König die Verständigung, daß er den Kostenvoranschlag über die neue Maximilianstraße angesehen und genehmigt habe und sehr zufrieden damit sei, wenn er sich wirklich realisieren ließe.

Als der König im Jahre 1853 nach Italien reiste, mußte ihn sein Architekt begleiten, um dort die Terra-Cotta-Bauten in Augenschein zu nehmen. Am 1. September genannten Jahres schrieb Hofsekretär von Pfistermeister im Auftrage des Königs von Hohenschwangau aus Folgendes an Bürklein: "Seine Majestät haben in Bacon de Verulams Essays unter Anderem auch das Kapitel von der Baukunst (of building) gelesen, worin sich die genaue Beschreibung eines kgl. Palastes befindet, wie er nach des Verfassers Ansicht angelegt und eingerichtet sein soll. Diese Abhandlung hat dem König besonders wohl gefallen und hat mich derselbe beauftragt, Sie zu ersuchen, Sie möchten auf Grund jener Beschreibung, von welcher sich wohl das Original oder die Übersetzung in der kgl. Hof- und Staatsbibliothek befinden wird, einen Grundriß nebst malerischer Ansicht eines solchen Palastbaues für Seine Majestät anfertigen."

In der Audienz, die Bürklein am 8. Oktober 1853 vom König gewährt wurde, wurde unter Vorlage der Pläne für die Maximilianstraße von allerhöchster Stelle verfügt:

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