359

Münchner Theatergeschichte möge der Bericht der "Münchner Neuesten Nachrichten" über diese Festvorstellung hier Platz finden:

"Papa Schmid".

Um ¾10 Uhr kamen sie heran, festlich gekleidete Mädchen und Knaben, immer die Ersten jeder Klasse. Frohe Erwartung, und auch ein wenig Stolz über die ihnen zu Theil gewordene Auszeichnung leuchten aus all' den frischen jungen Gesichtern. Punkt 10 Uhr fuhr der Prinz-Regent vor, begleitet von dem Generaladjutanten Generalleutnant von Branca, und betrat die festlich geschmückte Vorhalle, wo er vom Oberzeremonienmeister Grafen Moy, Bürgermeister v. Borscht, dem Vorstand des Gemeindekollegiums Kommerzienrath Huber, Schulrath Dr. Kerschensteiner und "Papa Schmid" empfangen wurde. Es war ein eigenartiges Bild, diese beiden Achtziger nebeneinander zu sehen! Beim Betreten des Theaterraumes erklang die Jubelouverture, der sich die Nationalhymne, von den Kindern gesungen, anschloß. Dann hob sich der Vorhang, und ein Miniaturlandsknecht (Schüler Xaver Binter) sprach den von Dr. med. Hans Fischer verfaßten Prolog, der zum Schluß sich an die Kinder wendet und in einem Hoch auf den Regenten ausklingt, das ein zweihundertstimmiges Echo fand.

Dann folgte des Grafen Pocci reizende Komödie "Kasperl wird reich", die bei den Kindern fröhlichen Beifall hervorrief und auch dem hohen Herrn Vergnügen zu machen schien. Zum Schluß bedankte sich die Schülerin Clotilde Schätzler für die Ehre und Auszeichnung, die den Schülern und Schülerinnen durch die Güte des geliebten Regenten zu Theil geworden war. Indem sie dem Regenten einen Rosenstrauß überreichte, forderte sie ihre Mitschüler und Mitschülerinnen zu einem Hoch auf den geliebten Landesherrn auf. Abermals fand das Hoch freudigen Widerhall. Der Regent nahm den Blumenstrauß entgegen und zeichnete die kleine Rednerin durch eine huldvolle Ansprache aus. Hierauf besichtigte Se. Kgl. Hoheit noch die technischen Einrichtungen unter Führung des Direktors J. Schmid, dem gegenüber er seiner Freude Ausdruck verlieh, daß ihm inmitten der Kinder eine so vergnügte Stunde bereitet worden sei; er wünsche, Papa Schmid möge noch recht viele Jahre zur Freude der Kleinen in

Diese Funktion nutzt Cookies. Verwenden Sie Lesezeichen nur, wenn Sie mit dem Setzen von Cookies einverstanden sind!

Diese Funktion nutzt Cookies. Verwenden Sie die Suche nur, wenn Sie mit dem Setzen von Cookies einverstanden sind!

Gerne können Sie die Bilder dieses Buches für Ihre eigene Website verwenden. Wählen Sie unten die gewünschten Bilder aus und Sie bekommen qualitativ hochwertige Scans per E-Mail zugesendet. Alles kostenlos, aber mit der freundlichen Bitte um einen Backlink.