doch, Julie, was willst du, was willst du? Die vielleicht, wie du sagen wolltest, sind schmeichelhaft für dich, daß du darauf stolz werden könntest, und ich möchte nicht gerne, Julie, daß du mit einer Sünde zu Bette gingest; aber sollte das eigensinnige Schicksal mich nie wieder hieher führen, o! dann vergessen Sie wenigstens nicht, daß Sie eine Schauspielerin sahen, die den Beifall der Kenner und das Vergnügen des Publikums zum Endzweck ihrer Kunst machte, Julie wird sich Ihrer oft und mit Sehnsucht erinnern, eine so gute Nation, die Karl Theodor, der Stützer der Künste, beherrscht, verläßt der scheidende Künstler mit zurückgewandten Augen und wünschendem Herzen: - Nun magst du schlafen, Julie! Gute Nacht." -
Das Schweigertheater in der Au.
Nach der Auflösung der Niesser’schen Gesellschaft spielten bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts noch eine Reihe von reisenden Truppen auf der Bühne des Faberbräutheaters, bis durch die beginnenden Kriegsjahre das Interesse am Theater merklich abgeschwächt wurde. Die Bühne im Faberbräu wurde wieder zu einer Malztenne umgewandelt. Niesser selbst mußte es in seinen alten Tagen noch erleben, daß die deutsche Bühne abermals durch die welsche Oper gänzlich verdrängt wurde.
Der Gründer und Erwecker des "deutschen Theaters" in München mußte sich nach anderem Erwerbe umsehen, da er München nicht mehr verlassen wollte. Er kehrte zu seiner Rechtsgelehrsamkeit zurück und wurde Notar, als welcher er noch manches Jahr amtirte. - - -
Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, daß es außer dem Faberbräutheater später noch "anständige" Theater beim Weinwirth "zum goldenen Storchen" (heute Nr. 3) an der Neuhauserstraße und beim "Radlwirth" in der Au gab. Auch ein Sommertheater konnte München damals aufweisen, es befand sich im sog. "Buttermelchergarten" (heute Nr. 3) an der Buttermelcherstraße.
Der Hanswurst und der Lipperl haben sich aber bis in die neueste Zeit hinein als lebensfähig erwiesen, das zeigten die beiden Schweigertheater, die bis in die