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würdige Zusammenkunft des Herzogs Rudolf von Bayern mit Albrecht von Österreich, später als deutscher König Albrecht I., welche im Jahre 1298 (kurz vor der Schlacht bei Göllheim) auf einem Felde bei Pasing stattfand.

Rudolf hatte sich in dem Streite der beiden Rivalen um die deutsche Königskrone, Adolf von Nassau und Albrecht, auf die Seite des ersteren geschlagen. Albrecht, sein Onkel, suchte ihn für sich zu gewinnen und es wurde hiezu eben die obenerwähnte Zusammenkunft verabredet. Doch blieb es bei dem Versuche und erst die Schlacht bei Göllheim, 2. Juli 1298, in welcher Adolf von Nassau fiel, sicherte Albrecht die deutsche Königswürde.

Eine weitere Zusammenkunft mit politischem Hintergrund finden wir in den Annalen Pasings unter dem Jahre 1398 verzeichnet.

In dem Bruderkrieg der Wittelsbacher, Ernst und Wilhelm von Bayern-München einerseits und Stephan von Ingolstadt, resp. dessen Sohn Ludwig dem Gebarteten anderseits, wurde auf dem Schlosse zu Pasing eine Einigung verabredet, welche aber keinen Erfolg hatte.

Die Streitigkeiten zogen sich hin, bis in der fröhlichen Fastnachtszeit die Heere der Herzöge Johann und Wilhelm sich feindlich gegenüberstanden.

Am 27. Februar berannte der Pfleger Hofer von Landsberg Pasing, brannte das Thorhaus nieder, sowie mit Feuerpfeilen das halbe Dorf.

Bei der Schlußaffaire dieser Zwistigkeiten, der Schlacht bei Alling (1422), hatte Pasing abermals die Schrecken des Krieges zu fühlen.

Ludwig der Gebartete ließ die Dörfer um München verbrennen und am Quatembersamstag vor Michaeli ging Pasing in Flammen auf, "also daß man das feur zue München sah", wie ein Chronist erzählt.

Seit 1346 ist Pasing als "Hofmark" genannt, d. h. als eine Grundherrschaft, mit welcher die niedere Gerichtsbarkeit verbunden war; diese wurde dem jeweiligen Besitzer von dem betreffenden Landesfürsten verliehen. In den Hofmarken wurde öffentlich Recht gesprochen auf den sogenannten "offenen Land- oder Gerichtsschrannen" durch den sogenannten Hofmarkrichter. Als erster fungirte auf der Gerichtsschranne zu Pasing (1346) Ulrich der Vischer.

Als erster Hofmarkherr in Pasing wird Hans Püttrich genannt, welcher 1423 vom Bischof Nikodemus (1421-1443) zu Freising mit dem Schlosse zu Pasing belehnt wurde. Im Besitze der Familie Püttrich blieb Pasing bis 1528, wo es Joh. Bapt. Püttrich an Christoph von Schwarzenberg, bayerischen Landhofmeister, verkaufte.

Den vollständigen Besitz des Hofmarkherrn im eigentlichen Pasing lernen wir am besten aus dem Lehensrevers kennen, den Christoph von Schwarzenbach am 27. Juli 1528 dem Bischof Philipp von Freising ausstellte; darin wird genannt: "Das Schloß, der Vorhof, der Burghof mit dem Wismad in dem Grusbach, der Kirchanger, drei Weiherstätten in dem Thalacker, die drei Baumgärten, der Krautacker, das Wismad und Holz in dem Thalacker, das Bad und die Schmiede zu Pasing, das Fischwasser in der Würm, endlich noch ein Lehenshof."

Von den Schwarzenberg ging der (vergrößerte) Besitz, an Hans Reitmor über (1531), jedoch so, daß die Reitmor auch Taferne und Mühle als erbliches Lehen inne hatten.

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