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verständige militärische Leitung und das rächte sich bitter. Die Bauern beschossen mit ihren zwei kleinen Kanonen, die sie aus dem Kloster Benediktbeuren entführt, einige Thore und versuchten dann einen letzten entscheidenden Sturm auf das sogenannte rothe Thor. Hier wurden sie aber von den Österreichern zurückgeschlagen und eine Kavallerie-Abtheilung fiel ihnen über die unbewacht gebliebene Isarbrücke her in den Rücken. Ein furchtbares Morden begann. Hunderte der wackeren Oberländer blieben auf dem Platze. Die Überlebenden flüchteten auf die Höhe gegen Sendling zu. Von allen Seiten umzingelt, gehetzt wie das Wild, so setzten sie sich endlich bei dem kleinen Sendlinger Kirchlein fest und verschanzten sich im Friedhofe; aber alle Gegenwehr war aussichtslos - die Österreicher hatten die niedere Mauer nur zu bald erstürmt und jetzt wurde auf dem Orte des Friedens die gräßlichste Mordarbeit vollendet.

Die Schlacht bei Sendling.

Nach einem Votivbilde in der Kirche zu Egern am Tegernsee.

Nur zwei junge Bursche, die sich hinauf in den Glockenstuhl des Thurmes geflüchtet hatten, kamen mit dem Leben davon, weil keinem der österreichischen Panduren einfiel, da hinaufzuklettern und nachzusehen. Diese einzigen Überlebenden brachten nach fünf Tagen die Schreckenskunde in die Heimath.

Diese Schlacht bei Sendling ist heute unzertrennlich verbunden mit der Heldengestalt des "Schmiedes von Kochel", Schmied-Balthes, wie er geheißen wird. Er ist lange Zeit in das Reich der Mythe verwiesen worden, nachdem die unter König Ludwig I. angestellten Nachforschungen in den Kirchenbüchern in und um Kochel keinen Aufschluß über eine derartige Person geben konnten. Benefiziat M. Fastlinger in München, durch zahlreiche historische Forschungen, insbesondere aus der Geschichte des bayerischen Ober-

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