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dort bestand. Zu jener Zeit machte sich in Folge Zunahme der Bevölkerung das Bedürfniß nach Vergrößerung der Friedhöfe geltend, und für das Hackenviertel erwarb damals eben der Magistrat einige Grundstücke dort, wo heute die Kreuzkirche sich erhebt. Man beschloß für diesen neuen Freithof eine eigene Kirche zu erbauen, und damit alle Paramente und Stiftungen für dieselbe gleich vorhanden wären, beschloß man die Auflassung der Gollierkapelle auf dem Marktplatze und die Ausstattung der neuen Kirche mit deren Besitzthümern. Der Schöpfer der großartigen Frauenkirche, Jörg Gankhofer, leitete im Verein mit Meister Heinrich von Straubing den Bau, der 1485 vollendet wurde.

Die Kirche war übrigens lange Jahre nur eine sogenannte "Todten- oder Gottesacker-Kirche"; erst im achtzehnten Jahrhundert wurde sie dem allgemeinen Besuche geöffnet. Sie erfreute sich starken Zulaufs, da sie mehrere "wunderthätige Heiligenbilder" besaß. - Als Ende des 18. Jahrhunderts die Friedhöfe innerhalb der Stadt aufgehoben wurden, da verlor die Kreuzkirche beinahe alle Besucher. Sie wurde so "überflüssig", daß man sie im Jahre 1796 exsekrirte und ein militärisches Heumagazin daraus machte. Erst im Jahre 1814 wurde sie wieder, über Ersuchen frommer Anwohner, ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt. - - -

Damit mag dieser Überblick über durch ihre Geschichte wichtigsten Kirchen und Gotteshäuser des alten Münchens beendet werden. Über die alten Kirchen der Vorstädte finden die Leser in der Geschichte dieser Stadtteile alles Wissenswerte - über die neueren und neuesten Kirchenbauten wird im Kapitel über die moderne Architektur berichtet.

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