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Kammer, als ihr Mann nicht vorhanden gewesen, zu ihr gekommen, habe einen Menschen- und einen Pferdfuß gehabt, und sie angeredet: "sie sei ein armes Weib, ihr Mann greine (zanke) alleweil mit ihr, sie müße viel leiden, sie solle sich ihm ergeben und seines Willens thun. Er wolle sie ihr Leben lang nicht verlassen, sondern immerzu Geld geben."

Auf solch sein Begehren und Zusagen habe sie sich ihm mit Leib und Seele ergeben, und ihm nicht allein die linke Hand zur Bestätigung ihres Verspruches, sondern auch ein Stück aus ihrem Leib in der linken Seite, so er selbst herausgeschnitten, und dann ein Briefl (welches ihr gewester Schneiderbub Hänsl, so anjetzund zu Wien sei, geschrieben) ihm gegeben, das des Inhaltes gewesen: dieß Briefl geb ich dem Teufel, daß ich sein mit Leib und Seele wolle sein; und hernach seiner zweimal, wie auch hernach öfter theilhaftig geworden. Die Hand, so er ihr geboten, sei schneekalt gewesen. Überdieß habe sie aus Befehl des Teufels das heilige Leben und Sterben Christi, alle seine Zusagung, auch unsere liebe Frau und das ganze himmlische Heer verläugnet. Dieser ihr Buhle, der böse Geist, habe sich Umstbraus genannt.

Bekennt anfänglich, wie sie vor 20 Jahren aus Befehl des bösen Feindes auf dem Gottesacker vor dem Sendlingerthore ein unschuldiges Kindl, so nicht recht auf die Welt geboren worden, ausgegraben, dasselbe dem Teufel, der vor dem Gottesacker gewartet, übergeben, welches er alsbald eines Theiles unter dem freien Himmel gesotten und eine Salbe daraus gemacht, davon er ihr eine ziemlich große Büchse voll zum Ausfahren gegeben; sie habe auch einen Theil davon essen müssen; den übrigen Theil des Kindes haben sie in ihrem Hause gesotten und mit einander gegessen. Diese Salbe, womit sie sich zum Ausfahren an Händen und Augen habe schmieren müssen, sei wässerig, zäh und wasserfärbig gewesen.

Anna Anbacherin, weiland Martin Anbachers, gewesten Melbers und Mitbürgers hinterlassene Wittwe, bekennt, wie das erste mal vor drei Jahren der böse Feind in Gestalt eines Mannes zu ihr in ihre Küche gekommen, und begehrte seines Willens zu pflegen. Dessen Ansuchen und Begehren habe sie statt gethan, und sich ihm mit Leib und Seele ergeben, und zur Bestätigung desselben ihm die rechte Hand gegeben, und er ihr die linke Hand, welche wie ein Holz und mehr kalt als warm zu greifen gewesen, gereicht, sie ihm auch ein Fazelett (Schnupftuch) geschenkt.

Auf ferner des bösen Feindes Begehren habe sie den christlichen Glauben und alle aus demselben herrührenden Wohlthaten verläugnen müssen, und daß sie aller Dienste Gottes müßig gehen, und allein bei ihm, Satan, bleiben wolle. Der böse Feind habe sich Klefle genannt.

Regina Pollingerin vermeldet, daß sie vor 15 oder 16 Jahren, als sie bei Herrn Jakob Fugger Hauspflegerin gewesen, sich dem Teufel mit Leib und Seele ergeben, und alsbald auf sein Begehren Gott verläugnet. Ihr Buhle hat sich Ragenörl genannt.

Brigitta Anbacherin bekennt, wie daß vor vier Jahren, als sie einer Nacht in der Stube habe liegen müssen, sei dazumal der böse Feind in Gestalt eines Handwerksgesellen, so selbiger Zeit bei ihrem Schwager gearbeitet, in der Nacht um 11 Uhr

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