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wo sie sich gottseligen Übungen und der Trauer um den dahingeschiedenen Gemahl weihte und nach zwölfjähriger Andacht am 5. August 1520 das Leben beschloß.

An demselben Tage Mittags ein Uhr war große Hoftafel. Die näheren Umstände dieses Leichenschmauses sind von unseren gegenwärtigen Hofceremonien zu abweichend und darum zu interessant, als daß sie nicht nach der alten handschriftlichen Beschreibung dem Leser hier vorgeführt werden sollten. Es wurde dabei nicht, wie heutzutage, an einer Tafel gespeist, sondern die zur Hoftafel eingeladenen Gäste waren an vier verschiedenen Tischen vertheilt.

Am ersten Tische saßen, und zwar am oberen Platze: der Gesandte des Kaisers, Domdechant Herr von Zillenhart von Augsburg, des Pfalzgrafen Ludwig V. von der Pfalz abgesandter Abt von Walderbach, der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Eichstätt. Am untern Platze saßen: des Landgrafen von Hessen Gesandter und der Abgesandte des schwäbischen Bundes, Hauptmann Wilhelm Güß.

Die Tischdiener waren und zwar: Vorschneider: der Graf Christoph von Ortenburg; Truchseß: Herr Wolf von Weichs, Ritter; vor den Speisen gingen: Graf Ulrich von Ortenburg und Herr Wolf von Aheim, Ritter; Weinschenken: Herr Johann von Bern, Herr Wolf von Fraunberg und der Herr von Haag. Tischdiener: Lorenz von Seiboltstorf und Utz, Marschall von Pappenheim.

Am zweiten Tische saßen und zwar am obern Platze: der Gesandte des Kurfürsten Friedrich von Sachsen, Markgraf Friedrich von Brandenburg, und Herzog Ulrich von Württemberg. Am untern Platze saßen Herzog Wolfgang von Bayern, der Bischof von Augsburg und der Bischof von Konstanz.

Tischdiener waren und zwar: Vorschneider: Herr Peter von Altenhausen, Ritter; Truchseß: Herr Sigmund von Schwarzenstein; vor den Speisen gingen: Herr Hans von Pfeffenhausen und Erhard Bernthaler, Hofmeister; Weinschenken: die Vorigen, Herr Johann von Bern und Herr Wolf von Fraunberg; Tischdiener: Herr Christoph von Paulstorf, Ritter, und Peter Rainer der junge.

Am dritten Tische saßen und zwar am obern Platze: der Bischof von Freising, Markgraf Kasimir von Brandenburg und Herzog Heinrich von Braunschweig. Am untern Platze der Bischof von Passau, Herzog Wilhelm in Bayern, und Markgraf Johann von Brandenburg.

Tischdiener waren und zwar: Vorschneider: Hans von Kammer; Truchseß: Hildebrand Kitscher; vor den Speisen gingen: Hans von Closen, Ritter, und Gregor von Eglofstein, Hofmeister; Weinschenk: Herr Hieronimus von Stauf; Tischdiener: Hans von Au und Peter von Maxlrain.

Am vierten Tische saßen: der Bischof von Chiemsee, der Probst von Ellwangen, der Abt von Salmansweil, der Abt von Kempten, der Abt von St. Ulrich in Augsburg und Herr Hans Adelmann, Komthur zu Mergentheim.

Tischdiener waren und zwar: Vorschneider: Hans von Pfeffenhausen der junge; Truchseß: Andreas Fröschl; vor den Speisen gingen: Herr Hans von Closen und Gregor von Eglofstein; Weinschenk: Herr Hieronimus von Stauf.

Die Hauptpracht und Zierde der fürstlichen Tafeln bei festlichen Gelegenheiten bestand damals in sogenannten Schauessen, in welchen sich die ganze Kunst des

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