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In dem letztgenannten Jahre hat er aber schon urkundlich erweisbar existirt. In einem Briefe, worin dem zum Kloster Fürstenfeld gehörigen Hof in München verschiedene Freiheiten ertheilt werden, heißt es:

- - "Wir der Rhatt, und wir der Gmain der Stadt zu München thuen kund, daß wir durch Gott, vnd durch anliegender Bethe wegen Herrn Volkhmaiers, Abbts, und des Convents des Klosters Fürstenfeld - - den Hof, vnd Hofmarch zu St. Bernhardt, der da leit an den niedern Gräben in St. Peters Pfarr - ledig sagen die ihne, dem Kloster geben hat der Vest Richter Herr von Sechsenhausen durch sein, und seiner Vorfordern Sele Hail willen, ledig sagen ewiglich aller Steur, und Forderung etc." Hieraus geht zweifellos hervor, daß in jenem Jahre München schon eine organisirte Gemeindevertretung, einen Stadtrath und eine "Gmain" besessen hat, die Steuerfreiheiten etc. ertheilen konnten, was vordem dem Herzoge oder seinem Richter zustand.

Die älteste Stadtrathsverfassung scheint derart gewesen zu sein, daß im Stadtrathe, der über alle wichtigen Gemeindeangelegenheiten verhandelte und dieselben entschied, zwölf Mitglieder der ersten Patrizierfamilien Münchens saßen, während die sogenannte "Gemeinde" (sowohl der spätere "äußere" Rath) auch einen gewissen Antheil an der Verwaltung der städtischen Angelegenheiten nehmen durfte.

Eine Schuldurkunde aus dem Jahre 1326 nennt uns sogar die Namen der damaligen Mitglieder des Stadtrathes (es sind elf unterzeichnet, der Zwölfte scheint also krank oder sonstwie abwesend gewesen zu sein) und der "Gemeinde".

Die Stadt München erhielt nämlich im Jahre 1326 von Regensburger Bürgern ein Darlehen von 150 Pfund Regensburger Pfennigen; die Urkunde darüber ist in dem ältesten "Stadtkammerbuch" enthalten und an ihrer Spitze finden wir die Namen der damaligen Stadträthe:

"Satlaer, Wernher der Scchiet, Marquart der Draechsel, Friedrich der Taeuer, Schrench, Hainrich der Ender, Hainrich der Praemer, Johannes Ligsalz, Ludwig Puttrich, Chray, Johannes Scchiet, der Rat, - und wur Marquart Schnit, Eberhard Maeusel, der Glocknaer, Niclaus Tulbech, Chunrat der Ligsalz, Hainrich der Sentlinger, Eghart der Sentlinger, Hainrich der Maenher, Wernherr der Chruch, Perchtold der Schrench, Ludwig der Chuchel, Chunrad der Schot und Eberhard der Pötschner, die Gemayn, und darzu alle Gemayn der Bürger zu München etc. -."

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