5 pfd. vmb 2 Maßkanthen.
4 pfd. 20 pf. vmb 1 neuen Disch vnd fünff creutz.
8 fl. Rein. dem Weichbischove zw weichen.
1 fl. Rein. Seinem Caplan.
1 fl. 3 pfd. 15 pf. seinem Fuermann.
2 pfd. 24 pf. den fünff priestern vnd dem schreiber bey dem Heylling Geist, so sy gsungen haben bey der Weich yedem 4 kr.
5 pfd. pf. vmb zwo Neu schißl, eine Pr. 75 pf.
6 fl. Rein. 29 pf. Aufgeben den Jorg Miller so der Bischofs, sein Caplan und Fuerknecht sambt etlichen gesten verzert hatt, Lautt seiner Zetl am Sambstag nach Pfingsten. Summa 20 fl. 2 pfd. 26 pfg.
Unter Ludwigs des Strengen Regierung ereignete sich die erste Judenverfolgung, wie wir sie in jenen Zeiten in verschiedenen Städten in größerem oder geringerem Umfang finden.
In München selbst erfreuten sich die Juden zu jener Zeit vieler Privilegien und hatten den größten Theil des Handels in ihren Händen.
Sie bewohnten ein eigenes, streng abgeschlossenes Stadtviertel hinter dem heutigen neuen Rathhause, und die jetzige Gruftstraße führte lange den Namen Judengasse. Dort hatten sie über Erlaubniß der Herzoge sogar eine eigene Synagoge bauen dürfen.
Wie Bergmann sagt, "hatten die Juden ihre Privilegien arg mißbrauchet" und daher war schon lange eine arge Mißstimmung gegen sie vorhanden, die nur eines äußeren Anlasses - auch wenn er noch so widersinnig war - bedurfte, um das Volk gegen sie zu hetzen.
Im Jahre 1285 war es, als plötzlich das Gerücht auftauchte, die Juden hätten ein altes Weib gedungen, daß es ihnen ein Kind stehle und zubringe, dem dann mit Nadelstichen der Tod in der Synagoge gegeben werden sollte. Ein altes Weib war auch wirklich gefangen genommen worden und auf der Folter "gestand" sie ein, wessen man sie beschuldigte.
Da brach die Wuth und Raserei des Volkes in furchtbarer Heftigkeit los. Man stürmte das Judenviertel, ermordete Alt und Jung darin und zerstörte die Häuser.
Ludwig selbst eilte aus der nahen Residenz herbei und suchte zu schlichten - aber Alles war vergebens. Ein Theil der verfolgten Juden - 180 an der Zahl-
hatte sich in die Synagoge geflüchtet und die Thüren von innen verrammelt.
Man versuchte einen Sturm auf das Gebäude, als das aber den Rasenden zu lange dauerte, da legten sie Feuer von allen Seiten und unter dem Jubelgeschrei der Verfolger kamen die Flüchtlinge in dem Brande um.