All diese Herrlichkeiten sahen so manch glänzendes Fest, so besonders bei der Vermählung Karl Alberts 1722 und Max III. 1742; manch historische Persönlichkeit beherbergte Nymphenburg in seinen Mauern, 1790 den König von Neapel, 1792 Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und den Welteroberer Napoleon I.
St. Benno-Kirche.
Unter Karl Theodor entstand in der Nähe Nymphenburgs der Hirschgarten zur Pflege von Rehen und Damhirschen; es wurde hier eine Wirthschaft eingerichtet und bald war der Hirschpark der Treffpunkt der vornehmen Münchner Welt.
Karl Albert stiftete das Nonnenkloster de Notre Dame; am linken Flügel des Schlosses wurde den fünf regulirten Chorfrauen eine Dreifaltigkeitskirche erbaut und den 16. Mai 1739 eingeweiht. Den Gottesdienst in Nymphenburg besorgten die unter Max Joseph berufenen Kapuziner; jetzt beherbergt das ehemalige Nonnenkloster englische Fräulein.
Eines aber macht allen Bayern dieses Schloß besonders wichtig: Hier wurde am 25. August 1845 König Ludwig II. geboren.
Noch dürfen wir nicht unerwähnt lassen die in Nymphenburg errichtete, heute noch bestehende Porzellanfabrik. Näheres finden die Leser darüber im Kapitel über Industrie etc.
In Nymphenburg erprobte Jos. Baader das erste Modell einer Eisenbahn, allerdings war der Betrieb noch durch Wasserkraft in Stand gesetzt.
Schon lange herrschte zwischen Nymphenburg und München eine rege Verbindung, besonders zur Zeit der Magdalenendult strömten die Münchner zur Lustbarkeit und zur heilbringenden Magdalenenquelle nach Nymphenburg.
Karl Albert wollte München und Nymphenburg sogar durch eine Zwischenstadt, die "Karlsstadt" verbinden (zu der mittlerweile das früher so unbedeutende Dörfchen Neuhausen herangewachsen ist), da vereinigte endlich der 1. Januar 1899 München und Nymphenburg für immer!