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Das Resultat war die Erklärung von vier Irrenärzten, der König sei in hohem Grade seelengestört und leide seit vielen Jahren an Verrücktheit. Am 7. Juni beschloß der Ministerrath zu München in Anwesenheit des Prinzen Luitpold die Einsetzung der Reichsverweserschaft, welche dem Prinzen Luitpold als dem nächsten Agnaten, da Ludwigs Bruder, Prinz Otto, seit 1875 der nämlichen Krankheit unheilbar verfallen war und unter Behandlung der Irrenärzte in Schloß Fürstenried stand, zu übertragen sei. Am 9. Juni begab sich die Kommission nach Hohenschwangau, dem Könige die Übernahme der Regentschaft durch seinen Oheim anzuzeigen und Ludwig selbst in Gewahrsam zu nehmen. Die Sendung mißglückte. Die Kommission reiste, aus der Haft, in welche sie der König genommen, entronnen, nach München zurück, und dann führte Gudden ohne Kommissionsbeistand seinen Auftrag aus. Am 12. Juni Morgens 3 3/4 Uhr erfolgte die Abreise von Schwanstein nach Schloß Berg am Starnbergersee. Am nächsten Tage fanden dann König und Arzt auf bisher noch immer nicht aufgeklärte Weise den Tod in den Fluthen dieses Seees.

Gedächtniß-Kapelle für König Ludwig II.
in Berg am Starnberger-See.

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